Rennsportmotor W12
Aufgabenstellung war es kompromisslos ein High-Tech-Aggregat für den Rennsportwagen VW Nardo zu entwickeln, mit dem auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im süditalienischen Nardo alle Klassenrekorde eingestellt werden können.
Hierzu sollte ein einzigartig kompakter 12-Zylinder-Motor in W-Form mit geringstem Gewicht erstellt werden, so dass dieser auch im Motorraum eines VW Golf Platz finden würde. Gleichzeitig sollte dieser Motor mit einem Hubraum von 6.000 cm3, einem maximalen Drehmoment von 620 Nm, bei einer Beschleunigung von 3,5 Sekunden auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von über 350 km/h seine Zuverlässigkeit unter einer Dauerbelastung von 24 Stunden bzw. 5.000 km unter Beweis stellen.
Es mussten im Sandgussverfahren erstellte Kurbelgehäuse mit äußerst geringen Wandstärken von bis zu 2,5 mm realisiert werden, die aber gleichzeitig die Spannungen und Temperaturen des Kraftpaketes des High-Tech-Boliden dauerhaft aufnehmen können. Da man hierbei an die Grenzen des physikalisch Möglichen stößt, hatten wir geplant neben Berechnungen und Simulationen zwei Prototypen zu erstellen, von denen der zweite zur Untersuchung der Wandstärken in Scheiben aufgeschnitten werden sollte.
Da diese Entwicklung aber auch in kürzest möglicher Zeit zum Erfolg geführt werden sollte, wurde bereits der erste Abguss des Kurbelgehäuses im Rennsportwagen VW Nardo verbaut und hat damit auf Anhieb 6 Weltrekorde und 6 Klassenrekorde gewonnen.
Der Film zum 24-Stunden-Weltrekord
Nachdem Volkswagen das Geheimnis um die Rennsportentwicklung des W12 auf dem Automobilsalon in Genf gelüftet hatte, durfte sich dort Modellbau Hermann Siegen als Entwickler des Rennsportaggregates zum ersten Mal der Öffentlichkeit mit Namen und Logo präsentieren.
Giugiaro-Design-Entwicklung
Der Rennsportwagen VW Nardo wurde nach seinen Weltrekorden erstmalig auf dem Automobilsalon einem staunenden Publikum in Genf präsentiert.
Neben der schwarzen Rennsport-Version mit beeindruckenden „inneren Werten“ und vom Rennen noch erkennbaren „äußeren Spuren“ wurde der VW Nardo hier nun auch als spektakuläre Giugiaro-Design-Version in Monocoque-Bauweise mit Flügeltüren, einer extrem flachen Frontpartie, einer transparenten Motorhaube im Heck und vielen optischen und haptischen Details zum „Träumen“ gezeigt.
Der Film zur Giugiaro-Design-Entwicklung
Die extrem kurze Entwicklungszeit von nur einem halben Jahr von der ersten Idee bis zum unter Vollast laufenden zuverlässigen Rennsportaggregat, war ein Rekord für sich.
Bei der Entwicklung und 3D-CAD-Konstruktion des Kurbelgehäuse war der Wunsch nach extrem dünnen Wandstärken und einer speziellen Wasserkührlung eine besonder Herausforderung, die gemeinsam mit der VW-Aggregatforschung realisiert wurde.